Irlands U17-Nationalmannschaft ist bei der EM in Ungarn bis ins Viertelfinale gekommen. In der Gruppenphase wurde Irland Zweiter hinter Polen und vor Ungarn und Wales. Im Viertelfinale war dann aber das spanische Team, das mit Spielern aus den Akademien von Real, Barca und Atletico gespickt war, eine Nummer zu groß, und Irland verlor mit 0:3. Trotzdem ist allein schon das Erreichen des Viertelfinales ein großer Erfolg, umso mehr, wenn man sieht, dass bis auf zwei Spieler der gesamte EM-Kader in Jugendabteilungen der League of Ireland-Vereine spielt. Die größten Kontingente hatten Shamrock Rovers (5 Spieler), St. Patrick’s Athletic (4) und Bohemians (3).
Beim letzten Mal, als eine irische U17 ein EM-Viertelfinale erreichte (2018), sah das noch ganz anders aus: Da waren rund drei Viertel des Kaders bei englischen Vereinen. Dass das jetzt anders ist, ist eine Auswirkung des Brexits: Seit dem Brexit können Spieler aus Irland erst mit 18 Jahren nach England wechseln, es sei denn, sie haben auch eine britische Staatsangehörigkeit. Die Zeiten, in denen alle guten 16-jährigen Talente nach England gingen, sind also vorbei, und das sieht man insbesondere bei den Jugendnationalmannschaften.
Im Vergleich zu den Akademien der Premier League-Vereine sind die Jugendabteilungen der League of Ireland natürlich spärlich ausgestattet, aber offensichtlich wird dort trotzdem gute Arbeit geleistet, sonst wäre die U17-Nationalmannschaft mit Sicherheit nicht so weit gekommen.