Als drittes Spiel im aktuellen Länderspielfenster spielte die irische Nationalmannschaft gestern Abend in Ungarn gegen Katar. Ich habe das Spiel nicht gesehen, erwähne es hier aber trotzdem kurz. Das Tor für Irland erzielte James McClean in der Anfangsphase der Partie, Katar glich kurz nach der Halbzeit aus.
In der WM-Qualifikationsgruppe gewann Portugal unterdessen in Luxemburg mit 3:1, Serbien gewann in Aserbaischan mit 2:1. Portugal und Serbien ziehen dem Rest damit schon nach drei Spieltagen etwas davon.
Dundalks Start in die neue Saison läuft noch nicht so ganz nach Plan. Gestern Abend waren Finn Harps zu Gast und nahmen durch zwei Tore von Adam Foley die Punkte mit. Dundalk musste ohne zwei der Neuzugänge auskommen, da Jurkovskis und Nattestad mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. Hier kommt eine merkwürdige Regelung ins Spiel: Vereine können eigentlich bei Abstellung von mindestens zwei Feldspielern oder einem Torwart zu Nationalmannschaften eine Verlegung des Spiels beantragen. Wie Dundalk aber diese Tage erfahren musste, gilt das nur für irische und nordirische Nationalspieler, nicht für Abstellungen zu anderen Nationalmannschaften. Deswegen musste Dundalk spielen, während Derry City gegen Shamrock Rovers wegen der Abstellung von Torhüter Nathan Gartside zur nordirischen Nationalmannschaft verlegt wurde. Aber zurück zum Spiel: Finn Harps gingen kurz vor der Pause in Führung, als Adam Foley Dundalks Torhüter Alessio Abibi den Ball vom Fuß spitzelte, der dann ins Tor kullerte. Kurz nach der Pause glich Dundalk schnell durch Patrick Hoban aus, aber Foley brachte Finn Harps in der 63. Minute erneut in Führung, die dann bis zum Schlusspfiff hielt. Foley ist damit mit 3 Saisontoren Führender in der Torschützenliste. Finn Harps sind nun Tabellenführer, da Longford nach dem Sieg gegen Derry am vorigen Spieltag diesmal ein Unentschieden bei Bohemians einfuhren – wobei Bohemians zwischenzeitlich schon 2:0 geführt hatten und der eingewechselte Conor Davis Longford mit einem Doppelpack zurückbrachte.
Dundalk 1:2 Finn Harps Waterford 1:2 Sligo Rovers Bohemians 2:2 Longford Town St. Patrick’s Athletic 2:1 Drogheda United
Cork City startet mit Derbysieg in die First Division
Am ersten Spieltag der First Division gab es in Cork das Lokalderby zwischen Cork City und Cobh Ramblers – in der Liga zum ersten Mal seit 2008. Natürlich waren beide Teams entsprechend motiviert und wollten die Saison mit einem Derbysieg beginnen. Es gab viele kleine Fouls (oder vielleicht pfiff der Schiedsrichter auch etwas kleinlich), und Cork City tat sich etwas schwer gegen die gut organisierten Ramblers. In der 38. Minute gelang Cork City dann die Führung durch Cian Coleman nach einer Ecke, das 1:0 war gleichzeitig Halbzeitstand. Nach der Halbzeit kamen die Ramblers etwas mehr ins Spiel und in der 65. Minute nicht unverdient zum Ausgleich durch Ciaran Griffin. Cork City konnte aber noch einmal nachlegen und erzielte durch Cian Bargary aus kurzer Distanz in der 75. Minute den Treffer zum 2:1-Endstand. Der neue Streamingdienst LOITV hatte besonders in der ersten Halbzeit einige Aussetzer. Die Kameraführung der KI-Kameras funktionierte aber passabel. Falls die Aussetzer zum nächsten Mal gelöst werden können, ist das durchaus brauchbar, wenn auch ohne Zeitlupen, die hin und wieder doch ganz nett gewesen wären.
Noch ein kurzer Satz zum Liganeuling Treaty United: Treaty hat im ersten Spiel gleich den ersten Punkt in der League of Ireland geholt. Trotz Unterzahl nach einem Platzverweis Mitte der zweiten Halbzeit konnten sie mit einem torlosen Unentschieden einen Punkt aus Bray entführen.
Cork City 2:1 Cobh Ramblers Wexford 1:2 Cabinteely UCD 2:2 Athlone Town Galway United 0:0 Shelbourne Bray Wanderers 0:0 Treaty United
Schon nach zwei Spieltagen der WM-Qualifikation ist eine Teilnahme an der WM für Irland in weite Ferne gerückt. Eigentlich war das Heimspiel gegen Luxemburg eines der Spiele, die man gewinnen muss, um eine realistische Chance auf die Qualifikation zur WM zu haben. Nach der Niederlage in Serbien wechselte Stephen Kenny unter anderem auf der Torhüterposition und gab dem 19-jährigen Gavin Bazunu sein Länderspieldebüt. Bazunu hatte schon als 16-jähriger für Shamrock Rovers in der League of Ireland debütiert und war dann bald in die Akademie von Manchester City gewechselt. Von dort ausgeliehen spielt er derzeit für Rochdale in der englischen League One. Jetzt ist er also mit 19 Nationalspieler. An ihm lag es auch nicht, dass Irland heute nicht gewinnen konnte, im Gegenteil. Er hatte mehrere gute Paraden und das Gegentor war ihm auch nicht anzukreiden.
Irland hatte über weite Strecken der Partie mehr Ballbesitz als Luxemburg, konnte damit aber zu wenig anfangen. Die beste Chance hatte James Collins in der 18. Minute, doch der Torhüter der Luxemburger konnte den Ball gerade noch vor der Linie parieren. Ansonsten waren die Abschlüsse entweder zu harmlos oder zu unplatziert, vielfach kam aber auch der entscheidende Pass nicht an. Als alles nach einem torlosen Unentschieden aussah, packte Gerson Rodrigues einen flachen, platzierten Distanzschuss aus und erzielte damit den Siegtreffer für Luxemburg. Irland ist damit unter Stephen Kenny weiter ohne Sieg und befindet sich mit 0 Punkten am Ende der Qualifikationsgruppe. Im anderen Gruppenspiel trennten sich Serbien und Portugal 2:2.
Zum Auftakt der Qualifikation zur WM 2022 musste die irische Nationalmannschaft gestern Abend in Serbien antreten. Im Vorfeld des Spiels war die größte Frage, wer im Tor spielen würde. Stammtorhüter Darren Randolph stand verletzt nicht zur Verfügung, der zunächst als Mitglied des Kaders nominierte Caoimhin Kelleher ebenfalls nicht, und so kam Mark Travers zum Einsatz, der bislang lediglich in zwei Freundschaftsspielen für jeweils eine Halbzeit gespielt hatte. Insgesamt war die Startelf eine Mischung aus erfahrenen und vielen recht jungen, länderspielunerfahrenen Spielern. In der ersten Halbzeit hatten die Serben sehr viel Ballbesitz, das erste Tor erzielte aber Irland: In der 18. Minute versenkte Alan Browne den Ball nach einer Flanke von Callum Robinson per Kopf zur Führung. Serbien hatte trotz des Ballbesitzes Mühe, durch die irische Defensive durchzukommen. Auf der anderen Seite sahen die Serben in der Defensive nicht immer sicher aus, wenn sie von irischen Spielern angelaufen wurden. Fünf Minuten vor der Halbzeitpause war Serbien aber mit einem schnellen Angriff durch und glich zum Pausenstand von 1:1 aus.
Einige Minuten nach der Pause forderten die Iren Elfmeter, als Aaron Connolly im gegnerischen Strafraum zu Fall kam, doch der Schiedsrichter entschied auf Ecke, die dann nichts einbrachte. Meiner Meinung nach hätte man vielleicht Elfmeter geben können, aber eindeutig fand ich die Situation nicht. Auf der anderen Seite hätte es kurze Zeit später eventuell auch einen Elfmeter geben können, aber auch da entschied der Schiedsrichter anders. Das nächste Tor erzielten dann die Serben in der 68. Minute, als Mitrovic den etwas weit vor dem Tor stehenden Travers von außerhalb des Strafraums überlupfte. Noch mal 7 Minuten später legte Mitrovic noch einmal per Kopf nach – 3:1 für Serbien. Irland wechselte wenig später dreifach, und einer der drei Eingewechselten, James Collins, verkürzte nach Vorarbeit von Shane Long in der 86. Minute noch mal zum 2:3. Dabei blieb es dann aber auch.
Mein Fazit der Partie: Endlich hat Irland wieder Tore erzielt, und auch sonst war die Leistung gegen die favorisierten Serben über weite Strecken in Ordnung. Aber natürlich hätte ich lieber einen Punktgewinn gesehen.
Im anderen Gruppenspiel hat Portugal gegen Aserbaidschan „nur“ mit 1:0 gewonnen. Damit sieht die Tabelle der Gruppe folgendermaßen aus:
An diesem Wochenende ist die Premier Division in die neue Saison gestartet, und beide Aufsteiger sind mit Siegen gestartet. Gestern Abend schlug Drogheda United im ersten Saisonspiel Waterford mit 1:0, dank eines Eigentors einesWaterford-Verteidigers. Heute schlug Longford Town Derry City mit 2:0. Da dies das einzige Spiel mit Zwei-Tore-Unterschied war, ist Longford nun Tabellenerster, Derry ist Tabellenletzter. Mit einem Sieg sind auch die Finn Harps gegen Bohemians gestartet. Der amtierende Meister Shamrock Rovers musste sich dagegen ebenso mit einem Unentschieden zufrieden geben (gegen St. Patrick’s Athletic) wie der amtierende Pokalsieger Dundalk (bei Sligo Rovers).
Longford, Drogheda und Finn Harps auf den ersten drei Plätzen – das wird aller Voraussicht nach nicht lange so bleiben. Aber zumindest an diesem ersten Spieltag sind sie vorne.
Drogheda United 1:0 Waterford Shamrock Rovers 1:1 St. Patrick’s Athletic Finn Harps 1:0 Bohemians Longford Town 2:0 Derry City Sligo Rovers 1:1 Dundalk
Shamrock Rovers haben heute auf Twitter bekannt gegeben, dass Graham Burke dem Verein über das Ende seiner Ausleihe hinaus erhalten bleibt. Das war bislang noch offen, da Burkes Vertrag mit Preston North End, von wo er ausgeliehen ist, im Sommer endet.
Burke war im Sommer 2018 von Shamrock Rovers zu Preston gewechselt, für eine Ablösesumme von angeblich rund 300000€ (offiziell bestätigt wurde die Summe glaube ich nie). Er bekam in Preston einen Dreijahresvertrag und kam im ersten halben Jahr des Vertrags dort auch zu Einsätzen in der englischen Championship. Das nächste halbe Jahr wurde er zu Gillingham FC in die League One ausgeliehen, und im Sommer 2019 kam er auf Leihbasis zurück zu Shamrock Rovers. Die Leihe wurde nach und nach verlängert und läuft nun bis zum Ende seines Vertrags in Preston im Sommer dieses Jahres. Danach bekommen Shamrock Rovers ihn offensichtlich ablösefrei zurück und haben mit ihm nun einen Vorvertrag abgeschlossen, damit er die nächsten drei Jahre bleibt. Shamrock Rovers verhindern damit, dass sie nach Jack Byrne (ablösefrei zu APOEL Nikosia) und Aaron McEneff (zu Hearts of Midlothian, Ablöse ca. 200000€) einen weiteren Stammspieler verlieren.
Die erste Trophäe der neuen Saison geht an Dundalk. Gestern Abend gewann Dundalk bei Shamrock Rovers den President’s Cup im Elfmeterschießen.
Bei unangenehmen Bedingungen (Regen und Wind) trafen der Meister und der Pokalsieger der letzten Saison aufeinander. Auf beiden Seiten standen einige Neuzugänge auf dem Platz, pikanterweise bei Rovers unter anderem die von Dundalk gekommenen Sean Gannon und Sean Hoare. Es entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel in etwa auf Augenhöhe, auch wenn Shamrock Rovers etwas besser aussahen. Das erste Tor der Partie aber erzielte Dundalk kurz vor der Halbzeitpause: Neuzugang Sonni Nattestad, im Winter von B36 Torshavn zu Dundalk gewechselt, verwandelte in der 42. Minute einen Eckball per Kopf zur Pausenführung für seinen Verein.
Nach der Pause war es mit der Führung schnell wieder vorbei: Liam Scales traf in der 47. Minute zum Ausgleich. In der 58. Minute wurde es dann etwas hitzig: Ein robustes Tackling von Nattestad gegen Graham Burke führte zu einer Rudelbildung, und der Schiedsrichter musste zu den Karten greifen. Glatt rot für Nattestad (gelb wäre meiner Ansicht nach auch ok gewesen) und eine Handvoll gelber Karten, einschließlich einer für Rovers-Trainer Stephen Bradley. Anschließend beruhigte sich die Partie wieder, Dundalk hielt in Unterzahl das 1:1, und da es im President’s Cup keine Verlängerung gibt, ging es nach 90 Minuten direkt ins Elfmeterschießen.
Im Elfmeterschießen wurde dann Dundalks neuer Torhüter Alessio Abibi zum Matchwinner, da er die Elfmeter von Rory Gaffney und Roberto Lopes parierte. Außerdem verschossen Graham Burke für Shamrock Rovers sowie Greg Sloggett und Andy Boyle für Dundalk (alle übers Tor). Dundalk hat damit zum dritten Mal nach 2015 und 2019 den President’s Cup.
Etwas überraschend hat Dundalk vorgestern in einer Pressekonferenz einen Tausch von Rollen und Verantwortlichkeiten im Trainerstab bekannt gegeben. Ich nehme an, das ist eine Konsequenz aus einem Problem, das Dundalk in der Europa League im Dezember eine Strafe von 50000€ gekostet hat.
Im August hatte Dundalk Filippo Giovagnoli als neuen Trainer verpflichtet. Giovagnoli hat allerdings bislang keine UEFA-Pro-Lizenz. Da aber der Scout Shane Keegan diese Lizenz besitzt, war man wohl der Ansicht, damit die Bedingung erfüllt zu haben, was in der Liga bislang auch so akzeptiert oder toleriert wurde. Bei der UEFA hatte Dundalk Shane Keegan als „Head Coach“ gemeldet. Das ging bis zum dritten Gruppenspiel der Europa League gut, als Giovagnoli sich an der Seitenlinie eine gelbe Karte einfing. Da fiel den UEFA-Verantwortlichen offenbar auf, dass es nicht Keegan, sondern Giovagnoli war, der an der Seitenlinie die Anweisungen gab. Und der hat eben nicht die erforderliche Lizenz. Folge davon war, dass die UEFA eine Untersuchung wegen „Shadow coaching“ einleitete und im Dezember eine Sperre gegen Giovagnoli aussprach und dem Verein die oben erwähnte Strafe von 50000€ aufbrummte.
Trotz dieser Problematik bekam Giovagnoli im Dezember eine Vertragsverlängerung als „Head Coach“, zumindest wurde es so kommuniziert. In der Pressekonferenz diese Woche war er dann plötzlich nur noch „Coach“, während Shane Keegan nun „Team Manager“ ist. Auf Nachfragen wurde dann auch bestätigt, dass die Verantwortung nun bei Keegan liegt. Ob sich das in der Praxis dann auch so bestätigt oder ob es an der Seitenlinie dann doch wieder Giovagnoli ist, wird man wohl schon morgen beim President’s Cup sehen.