Shamrock Rovers zurück an der Spitze

Am ersten Montagsspieltag der Saison haben Shamrock Rovers sich heute Abend die Tabellenführung zurückgeholt. Gegen Drogheda United gab es einen 3:1-Sieg, während Derry City gegen Sligo Rovers nicht über ein torloses Unentschieden hinaus kam. Neuer Tabellenzweiter ist jetzt Dundalk, wo Steven Bradley beim 3:0 über Finn Harps zweimal traf. Der Von Hibernian FC aus Schottland ausgeliehene Bradley hat damit nach drei Spielen bereits vier Tore auf dem Konto und führt die Torjägerliste an. Noch komplett ohne Saisontor ist neben Finn Harps die Mannschaft von UCD, die zum zweiten Mal in Folge 0:0 spielte. Für die spektakulärste Szene des UCD-Spiels sorgte dabei wohl ein Sprinkler, der Mitte der zweiten Hälfte plötzlich auf dem Spielfeld anging.

Bohemians 1:0 St. Patrick’s Athletic
Derry City 0:0 Sligo Rovers
Dundalk 3:0 Finn Harps
UCD 0:0 Shelbourne
Shamrock Rovers 3:1 Drogheda United

Tor in der Nachspielzeit beschert Derry City die Tabellenführung

Derry City hat am zweiten Spieltag die Tabellenführung erobert. Gegen Meister Shamrock Rovers war es Jamie McGonigle, der mit dem Treffer zum 2:1 in der Nachspielzeit den Heimsieg für Derry und damit die Tabellenführung klar machte. Dabei profitierte Derry auch davon, dass St. Patrick’s Athletic gegen Sligo Rovers eine 1:2-Heimniederlage einstecken musste. St. Patrick’s Athletic und Shamrock Rovers teilen sich jetzt den zweiten Platz. In der Torjägerliste führen jetzt der schon erwähnte McGonigle und Steven Bradley von Dundalk mit jeweils zwei Saisontreffern. Dundalk kam auch durch Bradleys Treffer erneut, wie schon am ersten Spieltag, zu einem 2:2, diesmal gegen Bohemians.

Bohemians 2:2 Dundalk
Derry City 2:1 Shamrock Rovers
Drogheda United 0:2 Shelbourne
St. Patrick’s Athletic 1:2 Sligo Rovers
UCD 0:0 Finn Harps

Cork City verliert erstes Heimspiel der Saison

Nach dem deutlichen Sieg über Bray Wanderers am letzten Wochenende war das Interesse an Cork Citys erstem Heimspiel der Saison groß, fast 5000 Zuschauer fanden sich im gut gefüllten Turner’s Cross ein.

Gut gefüllte Tribüne wenige Minuten vor dem Spiel Cork City – Galway United

Der erhoffte zweite Saisonsieg stellte sich für Cork City jedoch leider nicht ein. Die erste Hälfte war relativ ausgeglichen, die verletzungsbedingte Auswechslung von Dylan McGlade Mitte der ersten Hälfte hatte etwas Schwung aus Cork Citys Offensive genommen. Trotzdem war die Führung für Galway in der 37. Minute eher glücklich, denn wirklich gefährlich war Galway bis dahin nicht vors Tor gekommen.

Die zweite Hälfte war dann eher einseitig. Galways Wilson Waweru sah in der 49. Minute Gelb-Rot, und in der Folge davon stellte sich Galway hinten rein und verteidigte die Führung. Eine solide Defensivleistung, ein paar Glanzparaden von Conor Kearns und eine Abseitsentscheidung sicherten Galway schließlich die drei Punkte.

Neuer Tabellenführer der First Division ist Waterford, das mit 1:0 gegen Bray Wanderers gewann. Abgesagt wurde die Partie zwischen Treaty United und Athlone Town. Warum genau der Platz in Limerick unbespielbar war, ist mir nicht so ganz klar, so schlecht war das Wetter in den letzten 2-3 Tagen eigentlich nicht.

Cobh Ramblers 2:3 Wexford
Cork City 0:1 Galway United
Waterford 1:0 Bray Wanderers

Tore und Spielabsagen zum Auftakt der League of Ireland-Saison

Die League of Ireland-Saison 2022 hat begonnen – allerdings noch nicht für alle Mannschaften. Die Nachwirkungen von Sturm Eunice (in Deutschland besser unter dem Namen Zeynep bekannt) sorgten im Vorfeld des ersten Spieltags für Unsicherheit, ob alle Begegnungen stattfinden können. Insgesamt drei Partien wurden am Ende abgesagt: Die Premier Division-Begegnungen Finn Harps gegen Drogheda United und Sligo Rovers gegen Bohemians sowie die First Division-Partie zwischen Longford Town und Cobh Ramblers. In allen drei Fällen hatte Schneefall, der im Nordwesten Irlands auf den Sturm folgte, die Plätze unbespielbar gemacht. Übrig blieben somit je drei Partien in der Premier Division und in der First Division.

Die Aufsteiger Shelbourne und UCD hatten es dabei gleich mit den Top-Mannschaften der letzten Saison zu tun: Shelbourne empfing St. Patrick’s Athletic, UCD musste bei Shamrock Rovers antreten. Beide Aufsteiger zogen dabei mit jeweils 0:3 den Kürzeren. Ein Unentschieden gab es dagegen zwischen Dundalk und Derry City. Da noch kein Spieler doppelt getroffen hat, sind alle Torschützen aus den drei Spielen mit jeweils einem Tor gleichauf in der Torjägerliste.

Shelbourne 0:3 St. Patrick’s Athletic
Dundalk 2:2 Derry City
Shamrock Rovers 3:0 UCD

Bray Wanderers kassieren Klatsche gegen Cork City

Für Bray Wanderers ging die Premiere nach der Fusion mit Cabinteely gründlich daneben: Die Mannschaft, die wesentlich mehr Spieler aus dem Vorjahreskader von Cabinteely enthält als vom letztjährigen Bray Wanderers-Kader, ging zu Hause gegen Cork City unter. Dabei sah es eine ganze Weile nach einem recht normalen Spiel aus: Cork City war in der 34. Minute durch Dylan McGlade in Führung gegangen, diese Führung war zur Halbzeitpause auch verdient. Ab der 57. Minute brachen dann aber die Dämme: Barry Coffey in der 57. und 59. Minute sowie erneut Dylan McGlade in der 60. und 63. Minute stellten innerhalb weniger Minuten von 1:0 auf 5:0, Bray Wanderers verloren in der Defensive in dieser Phase völlig die Ordnung. Nach ein paar Wechseln stabilisierten sie sich wieder, mussten in der 76. Minute aber noch ein sechstes Gegentor hinnehmen. Alles in Allem ein hervorragender Saisonstart für Cork City, für Bray Wanderers dagegen einer zum Vergessen. Gut in die Saison gestartet sind auch Treaty United und Waterford, die ihre Auftaktspiele ebenfalls klar gewonnen haben. In der Torjägerliste führt Dylan McGlade von Cork City mit seinen drei Toren gegen Bray.

Athlone Town 2:5 Waterford
Bray Wanderers 0:6 Cork City
Wexford 1:5 Treaty United

Bray Wanderers haben übrigens, wie man bei den Ergebnissen schon im Kleinformat sehen kann, ein neues Wappen, das Elemente der bisherigen Wappen beider fusionierten Vereine enthält:

Neues Wappen der Bray Wanderers

Das „Centenary“ in dem Wappen steht dabei dafür, dass vor 100 Jahren zum ersten Mal ein Verein mit dem Namen „Bray Wanderers“ gegründet wurde.

Shamrock Rovers gewinnen zum ersten Mal den President’s Cup

5:4 i.E. (1:1)

Der Ball rollt wieder! Wie üblich wurde heute die Saison mit dem President’s Cup eröffnet. Meister Shamrock Rovers empfing Pokalsieger St. Patrick’s Athletic im mit 5426 Zuschauern gut gefüllten Tallaght Stadium (es gibt derzeit in Irland keine coronabedingten Einschränkungen der Zuschauerzahlen). Die äußeren Bedingungen waren nicht einfach: Es war sehr windig, was besonders bei hohen Bällen ein Problem war, aber auch bei Standards, wo der Ball nicht immer liegen blieb.

St. Patrick’s Athletic startete offensiv in das Spiel, störte Shamrock Rovers früh mit hohem Pressing und hatte die klareren Torchancen. Rovers brauchten lange, um in die Partie zu kommen, klare Chancen auf deren Seite waren in der ersten Halbzeit Mangelware. Zur Pause stand es 0:0, was für Rovers eher glücklich war. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff fiel dann die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für St. Patrick’s Athletic: Neuzugang Eoin Doyle (von Bolton Wanderers gekommen) staubte zur Führung ab, als Rovers-Torhüter Alan Mannus einen Distanzschuss nur halb parieren konnte. In der 68. Minute konnten die Rovers dann nicht so ganz verdient ausgleichen, als St. Patrick’s Athletics neuer Torhüter Joseph Anang (auf Leihbasis von West Ham gekommen) eine flach vors Tor kommende Flanke nicht festhalten konnte und Ronan Finn den Ball aus kurzer Distanz über die Linie stocherte. Mit diesem Tor kippte das Momentum, nun hatten die Rovers mehr vom Spiel und drängten auf den Siegtreffer. Doch nach 90 Minuten blieb es beim 1:1.

Im President’s Cup wird keine Verlängerung gespielt, sondern gleich ins Elfmeterschießen gegangen. Und in diesem war der dritte Schuss von St. Patrick’s Athletic der entscheidende: Kapitän Chris Forrester schoss zu unplatziert, so dass Alan Mannus parieren konnte. Alle anderen Elfmeter wurden verwandelt, so dass das Elfmeterschießen mit 5:4 an Shamrock Rovers ging, für die es der erste Gewinn des seit 2014 ausgetragenen President’s Cups ist. St. Patrick’s Athletic hat aber auch ein gutes Spiel gemacht und dürfte in der neuen Saison ein Team sein, mit dem man rechnen muss.

Irland und Großbritannien bewerben sich für die EM 2028

Vor einigen Jahren, genauer gesagt im Sommer 2018, wurde in britischen und irischen Fußballkreisen zum ersten Mal öffentlich über eine mögliche gemeinsame Bewerbung für ein großes Turnier geredet. Ins Auge gefasst wurde damals eine mögliche Bewerbung für die WM 2030. Mitte September 2018 kündigten die beteiligten Verbände an, diesbezüglich eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, was ich hier auch mit einem kurzen Beitrag erwähnt habe. Mittlerweile ist die Machbarkeitsstudie offenbar abgeschlossen.

Diese Studie bildete wohl auch die Grundlage für die Entscheidung, die heute von den beteiligten Verbänden verkündet wurde: Man bewirbt sich nicht für die WM 2030, sondern für die EM 2028. Begründet wurde dies mit geringeren Investitionskosten und schneller realisierbaren Gewinnen bei insgesamt ähnlichem Return of Investment. Gerade das Argument der geringeren Investitionskosten ist durchaus nachvollziehbar, denn eine EM mit 24 oder 32 Teilnehmern ist natürlich weniger aufwändig als eine WM mit 48 Teilnehmern. Ich denke aber auch, dass man sich bei der EM bessere Chancen auf den Zuschlag ausrechnet als bei der WM, zumal es schon starke Konkurrenz um die WM 2030 gibt.

Eine gemeinsame EM-Bewerbung bedeutet natürlich auch, dass die beteiligten Verbände einen Teil der Spiele bekommen und entsprechende Stadien haben sollten (die Kapazität muss meines Wissens mindestens 30000 Sitzplätze betragen). In England ist das bekanntermaßen kein Problem, Schottland hat mit Celtic Park, Hampden Park, Ibrox und dem Rugbystadion Murrayfield meines Wissens vier Stadien mit hinreichender Kapazität. Wales hat das Millennium Stadium, Irland hat das Aviva Stadium. In Nordirland sind dagegen die größten Fussball- und Rugbystadien (Windsor Park und Kingspan Stadium) mit jeweils gut 18000 Plätzen zu klein. Wäre das Aviva also das einzige EM-Stadion auf der irischen Insel? Nicht unbedingt… denn es gibt ja noch die GAA-Stadien, von denen es einige große auf der Insel gibt. Bei denen gibt es allerdings (mindestens) zwei Haken: Erstens haben die meisten davon sehr große Stehplatzbereiche und daher weniger Sitze als für ein EM-Stadion benötigt, zweitens lässt die GAA nur in Ausnahmefällen fremde Sportarten in ihren Stadien zu. Standardmäßig verbietet die Satzung der GAA das nämlich. Wenn auch GAA-Stadien in Frage kommen, hätte Nordirland mit Casement Park in Belfast ein ausreichend großes Stadion, in der Republik würde wohl zumindest Croke Park in Dublin dazu kommen und vielleicht noch ein weiteres (Páirc Uí Chaoimh in Cork wäre eventuell noch eine Option, da müsste man aber erst mal einige Tausend Sitze installieren). Mal abwarten.

*GAA: Gaelic Athletic Association, der Verband für die irischen Nationalsportarten Hurling und Gaelic football