Irland hat einen neuen Nationaltrainer

Lange hat’s gedauert, aber heute hat die FAI tatsächlich einen neuen Trainer für die Männernationalmannschaft vorgestellt. Und es war keiner der Kandidaten, über die in den letzten Wochen und Monaten viel spekuliert wurde, sondern einer, den wohl die Wenigsten auf dem Zettel hatten: Heimir Hallgrimsson, ehemaliger Trainer der isländischen Nationalmannschaft und zuletzt Nationaltrainer von Jamaika. Mit Island hatte er sich für die EM 2016 und die WM 2018 qualifiziert, mit Jamaika für die Copa America 2024. Er hat also einige Erfahrung als Nationaltrainer, was für die irische Nationalmannschaft hoffentlich positiv wirkt. Sein erstes Spiel als irischer Trainer wird die Nations League-Partie gegen England im September sein.

Irland gegen Portugal klar unterlegen

3:0

Nach dem Sieg gegen EM-Teilnehmer Ungarn vor einer Woche wurde die irische Nationalmannschaft heute Abend in Portugal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Bis auf eine Phase von vielleicht 5 Minuten in der ersten Halbzeit war Portugal klar das bessere Team. Ein Tor der Portugiesen in der ersten Halbzeit und zwei in der zweiten sorgten für einen verdienten Sieg der Gastgeber, der auch höher hätte ausfallen können.

Erwähnenswert auf irischer Seite war noch das Debüt von Tom Cannon, der aber auch nur wenige Akzente setzen konnte.

Wenn das Spiel letzte Woche vielleicht ein Argument für John O’Shea als Nationaltrainer war, war das Spiel heute eines dagegen, und es bleiben mehr Fragen als Antworten.

Irland schlägt Ungarn in Freundschaftsspiel

Nach den zwei Länderspielen im März ist John O’Shea auch jetzt im Juni noch als Interim-Nationaltrainer Irlands tätig, was eigentlich im März noch anders erwartet war. Damals hatte die FAI angekündigt, Anfang April einen neuen Trainer zu präsentieren. Aus Anfang April wurde Mitte April, und dann musste die FAI zugeben, dass sie doch noch keinen neuen Trainer hat. Also wurde O’Shea gefragt, ob er auch noch die Länderspiele im Juni macht. Und da sind wir nun…

2:1

Irland spielte gegen Ungarn, das für die EM qualifiziert ist und seit September 2022 kein Länderspiel mehr verloren hatte. Von Beginn an hatte Ungarn zwar etwas mehr Spielanteile, aber das erste Tor machten die Iren: Adam Idah köpfte in der 36. Minute völlig freistehend das 1:0, die Abwehr der Gäste sah dabei nicht gut aus. Die Führung hielt aber nicht lange, bereits vier Minuten später glich Ungarn aus abseitsverdächtiger Position aus (VAR gab es in dieser Partie nicht). Es ging also mit einem 1:1 in die Pause.

Nach der Pause kam Verteidiger Jake O’Brien zu seinem Nationalmannschaftsdebüt, das er sich nach einer guten Saison bei Olympique Lyon auch verdient hatte. Ungarn hatte zwar weiter mehr Spielanteile, aber wenige klare Chancen. In der Nachspielzeit konterte Irland dann nach einer ungarischen Ecke, und Troy Parrott verwandelte mit etwas Glück gegen den ungarischen Torhüter zum 2:1-Siegtreffer. Ungarns Serie ist damit gerissen, und John O’Shea hat sicherlich ein Argument mehr auf der Habenseite, wenn er vom Interimstrainer zur Dauerlösung befördert werden will.

Irland verliert Freundschaftsspiel gegen die Schweiz

0:1

Nach dem respektablen Unentschieden der Iren gegen Belgien am Samstag war heute Abend die Schweiz in Dublin zu Gast, und die Schweizer waren definitiv besser als die Belgier am Samstag. Über weite Strecken der ersten Halbzeit haben die Schweizer das Spiel dominiert, und die Führung durch ein Freistoßtor von Shaqiri in der 23. Minute war verdient. In der 40. Minute wäre fast das zweite Tor für die Schweizer gefallen, Xhakas Schuss landete aber am Pfosten. Irland kam erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit zu Chancen und konnte zur Pause froh sein, nicht höher in Rückstand zu sein. In der zweiten Hälfte war Irland besser im Spiel, die Schweiz war aber nach wie vor das etwas bessere Team. Gegen Ende der Partie kam noch Finn Azaz zu seinem Länderspieldebüt für Irland, aber Tore gab es nicht mehr. Die Schweiz gewann daher verdient mit 1:0.

Ferguson vergibt Elfmeter bei Unentschieden gegen Belgien

0:0

Interims-Nationaltrainer John O’Shea hat mit der irischen Nationalmannschaft im ersten seiner voraussichtlich zwei Freundschaftsspiele ein Unentschieden gegen Belgien erarbeitet. Belgien war zwar ohne einige Topstars (z.B. Lukaku nur auf der Bank, de Bruyne und Courtois nicht im Kader) angetreten, aber trotzdem recht hochkarätig besetzt. Auf irischer Seite feierte Sammie Szmodics sein Nationalmannschaftsdebüt.

In der Anfangsphase war Irland das Team mit der ersten guten Torchance, Chiedozie Ogbene traf in der dritten Minute aber nur das Außennetz. Belgien hatte in der Folge mehr Ballbesitz, aber wenig Ideen. Irland dagegen hatte in der 28. Minute eine erstklassige Chance zur Führung, nämlich einen Handelfmeter. Evan Ferguson trat an, schoss aber zu unplatziert, und der Torhüter konnte den Elfmeter parieren. Szmodics hatte kurz vor der Halbzeitpause noch eine gute Chance, schoss aber drüber.

Kurz nach Wiederanpfiff hatte Ferguson erneut eine Chance auf den Führungstreffer, sein Kopfball ging aber übers Tor. Die zweite Hälfte lief quasi so weiter, wie die erste aufgehört hatte: Belgien hatte viel Ballbesitz, aber wenige zwingende Aktionen. Irland verteidigte gut und kam selbst auch ab und zu vors gegnerische Tor, aber auch dort hielt sich die Torgefahr in Grenzen. Die Belgier hatten eine Viertelstunde vor Schluss ihre beste Chance, als ein Schuss von Meunier vom irischen Torhüter Caoimhin Kelleher pariert wurde. Am Ende steht aus irischer Sicht eine solide Leistung in der Defensive und ein paar verpasste Chancen (einschließlich des Elfmeters), sogar als Sieger vom Platz zu gehen.

John O’Shea wird Interims-Nationaltrainer für die nächsten zwei Länderspiele

Man sollte ja eigentlich meinen, die FAI hätte genug Zeit gehabt, einen neuen Nationaltrainer zu finden, nachdem Stephen Kennys Vertrag im November abgelaufen war. Aber trotzdem gibt es erst einmal eine Übergangslösung: John O’Shea, Ex-Nationalspieler (118 Einsätze für Irland zwischen 2001 und 2018), übernimmt für die kommenden zwei Freundschaftsspiele gegen Belgien und die Schweiz. O’Shea war von Februar bis November 2023 Kennys Co-Trainer, davor Co-Trainer der U21-Auswahl. Das hat natürlich den Vorteil, dass er viele Spieler schon kennt. Anfang April soll dann der offizielle Nachfolger vorgestellt werden. Spekulationen gibt es schon seit Wochen, Topfavorit der Buchmacher ist der aktuelle U21-Trainer Englands, Lee Carsley.

Irland trifft in der Nations League auf England

Irland hat in der Auslosung zur Nations League gestern eine eher schwierige Gruppe erwischt. Der Topfavorit der Gruppe ist ohne Frage England. Irlands letzte Pflichtspiele gegen England sind erstaunlich lange her: In der Qualifikation zur EM 1992 gab es zwei Unentschieden. Danach gab es zwischen Irland und England nur noch Freundschaftsspiele. Gegen die anderen beiden Gruppengeger sieht das etwas anders aus: Gegen Finnland hat Irland zuletzt in der Nations League 2020 gespielt und beide Partien mit jeweils 0:1 verloren. Und Griechenland war erst im letzten Jahr Gegner in der EM-Qualifikation, Irland verlor wiederum beide Spiele (1:2 auswärts, 0:2 zu Hause). Sonderlich optimistisch stimmt das für die Nations League nicht, aber es ist zu hoffen, dass der neue Nationaltrainer (der nach wie vor noch nicht feststeht) neuen Schwung in die Nationalmannschaft bringt.

England
Finnland
Irland
Griechenland
Nations League Liga B Gruppe 2

Eileen Gleeson ist neue Trainerin der Frauennationalmannschaft

Eileen Gleeson ist gestern von der FAI als neue Frauen-Nationaltrainerin bestätigt worden. Gleeson hatte nach dem Abgang von Vera Pauw zunächst als Interimstrainerin übernommen und die Frauennationalmannschaft zu sechs Siegen in sechs Spielen in der Nations League geführt, bei einem Torverhältnis von 20:2. Auch wenn die Gegnerinnen in der Nations League-Gruppe (Nordirland, Ungarn und Albanien) nicht gerade Top-Teams waren, war die makellose Bilanz aus diesen sechs Spielen natürlich ein gutes Argument, Gleeson mit einem Vertrag bis zur nächsten Frauen-EM 2025 auszustatten.

Offiziell: Kein neuer Vertrag für Stephen Kenny

Die FAI hat heute Abend bestätigt, dass Stephen Kennys Vertrag als Nationaltrainer nicht verlängert wird. Angesichts der verpassten EM-Qualifikation und der Ergebnisse der letzten Monate ist das nicht überraschend, sondern war eigentlich schon erwartet worden. Ich habe das ja in einigen Beiträgen zur Nationalmannschaft auch schon angedeutet. Jetzt hat die FAI einige Monate Zeit einen Nachfolger zu finden, denn das nächste Länderspielfenster ist erst im März (Freundschaftsspiele), und das nächste Pflichtspiel erst im September nächsten Jahres. Natürlich werden schon Namen gehandelt (manche realistisch, manche eher nicht), aber ich denke, dass zumindest in diesem Jahr wohl noch kein neuer Trainer präsentiert wird.

Irland verabschiedet James McClean (und auch Stephen Kenny?) bei Unentschieden gegen Neuseeland

Irlands Nationalmannschaft hat heute mit einem Freundschaftsspiel gegen Neuseeland das Länderspieljahr beendet. Insgesamt wieder mal kein sonderlich gutes Spiel, aber das war bei einem Freundschaftsspiel am Jahresende vielleicht auch nicht zu erwarten. Adam Idah brachte Irland in der 28. Minute in Führung, Neuseeland glich in der 59. Minute aus. Wesentlicher als das Ergebnis war wohl, dass dies das 103. und letzte Länderspiel in der Karriere von James McClean war, der Mitte der zweiten Halbzeit mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde.

Und wie es aussieht, war das Spiel auch die Abschiedsvorstellung von Trainer Stephen Kenny. Sein Applaus in Richtung der Fans nach Schlusspfiff und sein Interview nach dem Spiel ließen kaum Zweifel daran, dass es sein letztes Spiel war, auch wenn es bislang keine offizielle Aussage dazu gibt. Klar ist bislang nur, dass sein Vertrag mit dem Ende der EM-Qualifikation ausläuft und es nächste Woche eine Vorstandssitzung der FAI gibt. Spätestens danach weiß man wohl mehr.

A propos EM-Qualifikation: Die anderen Teams in der Qualifikationsgruppe hatten heute Abend ihre letzten Gruppenspiele. Dabei schlugen die Niederlande erwartungsgemäß Gibraltar (6:0), während die Griechen gegen Frankreich überraschend einen Punkt holten (2:2). Damit ist der Endstand in der Gruppe wie folgt:

PlatzLandSpT+T-TDPunkte
1. Frankreich82932622
2. Niederlande81771018
3. Griechenland8148613
4. Irland8910-16
5. Gibraltar8041-410
EM-Qualifikationsgruppe B