Eileen Gleeson ist neue Trainerin der Frauennationalmannschaft

Eileen Gleeson ist gestern von der FAI als neue Frauen-Nationaltrainerin bestätigt worden. Gleeson hatte nach dem Abgang von Vera Pauw zunächst als Interimstrainerin übernommen und die Frauennationalmannschaft zu sechs Siegen in sechs Spielen in der Nations League geführt, bei einem Torverhältnis von 20:2. Auch wenn die Gegnerinnen in der Nations League-Gruppe (Nordirland, Ungarn und Albanien) nicht gerade Top-Teams waren, war die makellose Bilanz aus diesen sechs Spielen natürlich ein gutes Argument, Gleeson mit einem Vertrag bis zur nächsten Frauen-EM 2025 auszustatten.

Cork City ändert noch mal das Trainerteam

Nach der deutlichen Niederlage in Dundalk und vor den letzten Saisonspielen hat Cork City noch mal das Trainerteam geändert. Liam Buckley, der im Mai eigentlich als Sportdirektor geholt wurde, nach dem Rücktritt von Colin Healy aber von Anfang an mehr oder weniger unfreiwillig eine Doppelrolle als Sportdirektor und Cheftrainer hatte, konzentriert sich jetzt doch auf das Amt des Sportdirektors. Die Verantwortung auf dem Trainerstuhl übernimmt ab sofort Richie Holland, der bereits und Healy und auch anschließend unter Buckley Co-Trainer war. Ob diese Rotation noch mal was bewirkt, da bin ich mir nicht so sicher, zumal es ja die gleichen Köpfe mit etwas veränderter Rollenverteilung bleiben. Aber mal abwarten.

A propos Colin Healy: Der hat seit kurzem einen neuen Job. Im Interimstrainerteam der Frauennationalmannschaft ist er Co-Trainer an der Seite von Eileen Gleeson. Die hat mit den Damen in den vergangenen Tagen erst mal zwei Siege (3:0 gegen Nordirland und 4:0 gegen Ungarn) in der Nations League der Frauen eingefahren, hatte also einen erfolgreichen Start. Falls sie Ambitionen hat, den Job nicht nur interimsmäßig auszuüben, hat sie ihre Chancen damit sicher ein Stück gesteigert.

Keine Vertragsverlängerung für Frauen-Nationaltrainerin Vera Pauw

Trotz der erstmaligen Teilnahme an einer Frauen-WM hat die FAI sich dazu entschieden, den mit Ende der WM abgelaufenen Vertrag der Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft, Vera Pauw, nicht zu verlängern. Das wurde gestern Abend bekannt. Während die sportliche Seite sicher nicht der Grund dafür gewesen sein dürfte, gab es in den letzten Monaten Kritik an ihrem Umgang mit Spielerinnen, ausgelöst durch einen Untersuchungsbericht aus den USA, der sich u.a. auf ihre Zeit als Trainerin in Houston vor einigen Jahren bezog.

Interimsweise übernimmt jetzt Eileen Gleeson, die von 2019 bis 2021 Co-Trainerin von Pauw war, dann Trainerin von Glasgow City FC und zuletzt bei der FAI Chefin der Frauenfußballabteilung war.

Irland verabschiedet sich mit einem Punkt gegen Nigeria von der Frauen-WM

0:0

Dass Irland nach der Gruppenphase der Frauen-WM ausgeschieden sein würde, stand schon nach dem zweiten Gruppenspiel fest. Im letzten Spiel gegen Nigeria ging es also für die Irinnen nur noch darum, eine gute Leistung abzuliefern und zumindest etwas Zählbares am Ende der Tabelle stehen zu haben.

Nigeria reichte ein Unentschieden zum Weiterkommen, und entsprechend passiv gingen sie die erste Halbzeit an. Irland hatte mehr Ballbesitz und kontrollierte die Partie in der ersten Hälfte weitgehend, Nigeria lauerte auf Konter. Im Abschluss fehlte aber die Präzision, und so ging es torlos in die Kabine.

Die zweite Hälfte startete Nigeria offensiver und drängte Irland zurück in die eigene Hälfte. In diese Phase zu Beginn der zweiten Hälfte fiel dann auch die größte Torchance der Nigerianerinnen, als Irlands Torhüterin Courtney Brosnan den Ball nach einem Kopfball aus kurzer Entfernung noch an die Latte lenken konnte. Etwas später flachte die Partie dann ein wenig ab, Irland hatte die nigerianische Druckphase schadlos überstanden. Es gab dann noch ein paar Chancen auf beiden Seiten, aber am Ende blieb es beim 0:0 und damit beim ersten WM-Punkt für die irische Frauennationalmannschaft. Im Parallelspiel gewann Australien deutlich mit 4:0 gegen Kanada. Damit sind Australien und Nigeria weiter im Turnier, Kanada und Irland sind ausgeschieden.

Mein Fazit aus irischer Sicht: Irland hat in allen drei Partien gezeigt, dass es bei der WM durchaus mitspielen kann. Zwei knappe Niederlagen und ein Unentschieden sind für eine erste WM-Teilnahme nicht so schlecht und etwas, auf das die Frauen hoffentlich aufbauen können. Ob Trainerin Vera Pauw bleibt, ist allerdings noch offen. Ihr Vertrag lief bis zur WM, ist also jetzt abgelaufen. Da ist erst mal abzuwarten, was sich in den nächsten Tagen oder Wochen diesbezüglich ergibt.

PlatzLandSpT+T-TDPunkte
1. Australien37346
2. Nigeria33215
3. Kanada325-34
4. Irland313-21
Abschlusstabelle WM-Gruppe B

Erstes WM-Tor, aber keine Punkte für Irlands Frauen

2:1

Irlands zweites Gruppenspiel bei der Frauen-WM ging heute gegen die amtierenden Olympiasiegerinnen aus Kanada. Das Spiel begann aus irischer Sicht gut, die Kanadierinnen waren zunächst in der Defensive. Schon in der 4. Minute ging Irland in Führung: Katie McCabe zirkelte eine Ecke direkt aufs Tor, die kanadische Torhüterin wurde auf dem falschen Fuß erwischt, bekam zwar noch die Fingerspitzen dran, konnte das Tor aber nicht verhindern. Damit ist Katie McCabe die erste irische Torschützin bei einer Frauen-WM. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit hatte Irland weitere Chancen, Kanada fiel trotz mehr Ballbesitz über weite Strecken wenig ein. So wäre eine Halbzeitführung für Irland verdient gewesen, doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel doch noch der Ausgleich – bezeichnend für die kanadischen Angriffsbemühungen in der ersten Hälfte durch ein Eigentor der Irinnen.

Kanada wechselte in der Pause dreifach, und das hatte wohl den geplanten Effekt: Kanada kam deutlich besser aus der Kabine und erzielte in der 53. Minute das 2:1. Mit der Führung im Rücken spielten die Kanadierinnen nun besser und hatte mehr Chancen auf den nächsten Treffer. Irland hatte aber durchaus auch Chancen zum Ausgleich. Am Ende blieb es aber beim 2:1 für Kanada. Irland ist damit schon vor dem dritten Gruppenspiel leider ausgeschieden.

Nachtrag 27.07.: Nigeria hat mit 3:2 gegen Australien gewonnen. Damit laufen auch die Gastgeberinnen Gefahr, nach der Gruppenphase raus zu sein.

1. Nigeria23214
2. Kanada22114
3. Australien23303
4. Irland213-20
WM-Gruppe B

Auftaktniederlage für Irlands Fußballfrauen bei der WM

1:0

Angesichts der ersten WM-Teilnahme der irischen Frauennationalmannschaft gibt es in den nächsten Wochen ein paar Abstecher zum Frauenfußball. Die irische Nationalmannschaft hatte heute ihr Auftaktspiel gegen die favorisierten Gastgeber aus Australien, vor einer Kulisse von über 75000 Zuschauern in Sydney. Es war eine intensiv geführte Partie, in der Irland in der ersten Halbzeit im Wesentlichen gemauert hat, die Australierinnen trotz viel Ballbesitz nicht durchkamen. Mit einem 0:0 ging es in die Pause.

Im zweiten Durchgang spielte Irland offensiver, stand daher aber hinten auch nicht mehr so dicht. Die entscheidende Situation kam dann in der 51. Minute, als eine Australierin im irischen Strafraum etwas ungeschickt zu Fall gebracht wurde. Der fällige Elfmeter wurde souverän verwandelt, und damit gingen die Australierinnen mit 1:0 in Führung. Die Schlussphase der Partie gehörte den Irinnen, die es aber nicht schafften, den Ausgleich zu erzielen. Somit blieb es bei einem 1:0-Arbeitssieg für Australien. Die anderen Gruppengegner Kanada und Nigeria treffen morgen aufeinander.

Nachtrag 21.07.: Nigeria und Kanada haben sich 0:0 getrennt, ich habe die Tabelle unten entsprechend aktualisiert.

PlatzLandSpieleT+T-TDPunkte
1. Australien11013
2. Kanada10001
Nigeria10001
4.Irland101-10
WM-Gruppe B

Irlands Frauen qualifizieren sich erstmals für WM

0:1

Aus gegebenem Anlass schreibe ich heute mal über den Frauenfußball: Irland hat sich heute Abend zum ersten Mal für eine Frauen-WM qualifiziert. Mit einem 1:0-Sieg im Playoff gegen Schottland löste das Frauennationalteam das begehrte Ticket, um im nächsten Jahr in Australien und Neuseeland an der WM teilzunehmen.

Das Playoff hatten die irischen Frauen als Gruppenzweite ihrer Qualifikationsgruppe hinter Schweden und vor den EM-Teilnehmerinnen aus Finnland erreicht. Heute in Schottland ging es in einem Spiel (kein Hin- und Rückspiel) dann um alles oder nichts.

Irland hatte die ersten Halbchancen im Spiel, doch in der 12. Minute sah es so aus, als würde der Matchplan über den Haufen geworfen: Schottland bekam einen Handelfmeter zugesprochen, nachdem eine irische Verteidigerin den Ball aus kurzer Distanz an den Arm bekam. Unglücklich, aber kann man geben. Doch Torhüterin Courtney Brosnan, die heute insgesamt eine sehr gute Partie spielte, hatte die Schützin ausgeguckt und parierte den Elfer. Nach knapp einer halben Stunde hatten die Irinnen den Ball im schottischen Tor untergebracht, aber es zählte nicht: Ein langer Einwurf von Megan Campbell landete im Tor, ohne dass eine andere Spielerin dran war, und ein geworfenes Tor zählt nun mal nicht. Campbells lange Einwürfe in den Strafraum (die viele Männer nicht besser hinbekommen würden) sorgten in der ersten Hälfte mehrfach für Chancen auf irischer Seite, aber es blieb zur Halbzeit beim 0:0. In der zweiten Hälfte verlegte sich Irland mehr aufs Verteidigen und Kontern, was dann schließlich auch zum Erfolg führte: Nach einer Balleroberung in der Defensive schickte Denise O’Sullivan in der 72. Minute die kurz zuvor eingewechselte Amber Barrett, die das Laufduell gegen ihre Gegenspielerin gewann und den Ball cool an der schottischen Torhüterin vorbei flach ins lange Eck rollte – Führung für Irland! In den verbleibenden rund 20 Minuten warfen die Schottinnen mehr und mehr alles nach vorne, kamen aber durch die irische Defensive nicht entscheidend durch. Damit gewann Irland das Spiel und fährt zum ersten Mal überhaupt zu einem großen Turnier.

Dieser Erfolg ist etwas, das sich in den letzten Jahren so langsam angebahnt hat. Unter dem vorigen Nationaltrainer Colin Bell (2017 bis 2019 im Amt) und dann insbesondere unter der aktuellen Nationaltrainerin Vera Pauw hat sich das Frauenteam in den letzten 4-5 Jahren deutlich weiterentwickelt, und so war es früher oder später zu erwarten, dass die Qualifikation für ein großes Turnier mal erreicht werden würde. Mal schauen, was die Frauen nun nächstes Jahr bei der WM zeigen.