Wenn von Mindestlohn die Rede ist, sind Fussballprofis nicht gerade die erste Berufsgruppe, an die man dabei denkt. Bei den Millionengehältern in den europäischen Topligen ist das durchaus verständlich. In kleinen Ligen mit knappen Budgets ist das aber durchaus ein Thema.
Am Montagabend meldete der Irish Independent, dass sich die relevanten Parteien in der League of Ireland (die Spielergewerkschaft PFAI, das Ligakommittee der FAI und Vertreter der Vereine) auf eine Mindestlohnregelung verständigt haben.
Ab der kommenden Saison sollen Vollzeitprofis, die 20 Jahre und älter sind, mindestens 430€ pro Woche verdienen. Teilzeitprofis über 20 sollen mindestens 130€ pro Woche verdienen. Für jüngere Spieler gelten nach Alter gestaffelt etwas niedrigere Beträge. Darüber müssen Teilzeitprofis nun auch während der Saisonvorbereitung bezahlt werden, was bislang nicht der Fall war. Amateurspieler haben (wie bisher) nur Anspruch auf Erstattung ihrer Auslagen.
Auf das Stammpersonal der Topclubs dürfte die Regelung keine wesentlichen Auswirkungen haben (die verdienen mehr), interessant wird es wohl eher für Spieler der Vollzeit-Vereine in der unteren Hälfte der Premier Division und in der First Division sowie Teilzeit-Vereine in der unteren Hälfte der First Division. Für die Vereine heißt das dann, dass sie möglicherweise an anderer Stelle sparen müssen. Kleinere Kader, mit Amateuren und Jugendspielern aufgefüllt vielleicht. Man wird abwarten müssen, wie sich das auswirkt, ob es eventuell den Abstand zwischen den Topclubs und dem Rest vergrößert, weil sich die Topclubs größere Kader leisten können – was natürlich schon jetzt der Fall ist, sich aber noch verstärken könnte.