Update zu Athlone Town und Bray Wanderers

Verschiedene Statements, die heute veröffentlicht wurden, nehme ich mal zum Anlass, ein Update zu Athlone Town und Bray Wanderers zu geben.

Zunächst zu Athlone: Nachdem die FAI kürzlich mitteilte, dass sie mehrere Mitglieder von Athlone Town beschuldigt, im Zusammenhang mit Wetten und Spielmanipulationen gegen die FAI-Regularien verstoßen zu haben, hat die Spielergewerkschaft PFAI noch am gleichen Abend mitgeteilt, gegen die offenbar zwei bezichtigten Spieler lägen keine klaren Beweise vor, und die PFAI werde die Rechte der betroffenen Spieler wenn nötig bis zum CAS verteidigen. Heute nun hat Athlone Town in einer längeren Mitteilung die Fairness des Verfahrens angezweifelt, da die FAI als Ermittler, Ankläger und Richter gleichzeitig auftrete. Der Verein bezeichnet das Verfahren in seinem Statement als Hexenjagd und vertritt wie auch die PFAI die Ansicht, dass es keine klaren Beweise gibt.

Bray Wanderers hatten Anfang Juli den Spielern mitgeteilt, dass das Geld nur noch für eine Woche reicht und sie daher andere Vereine kontaktieren könnten. Grund war offenbar der Absprung des Hauptinvestors. Letzte Woche Donnerstag hieß es dann, es sei ein neuer Geldgeber gefunden, die Spieler bleiben und der Spielbetrieb ist bis Ende der Saison gesichert. Wer der neue Geldgeber ist, wurde nicht erwähnt. Die Spieler waren daher skeptisch und forderten mit Unterstützung der PFAI den Verein auf, bis Montag eine glaubwürdige Garantie zu geben, dass das Geld da ist. Das ist nicht passiert, so dass die Spieler sich heute kollektiv auf die Transferliste setzen lassen haben (ob die das ohne Zustimmung des Vereins überhaupt können, weiß ich nicht). In Reaktion darauf hat die FAI den Spielern und dem Verein nahegelegt, sich einen Mediator zu suchen, um die Situation beizulegen.

Meinem Eindruck nach zieht sich die Situation sowohl in Athlone als auch in Bray noch eine Weile hin.

FAI erhebt Klage gegen Mitglieder von Athlone Town

Nachdem es einige Wochen lang still um die Wettaffäre in Athlone geworden war, gibt es nun Neuigkeiten: Die FAI erhebt Klage gegen einige Mitglieder des Vereins.

Wer genau beschuldigt wird, wurde bislang nicht bekannt, wohl aber die Vorwürfe, die sich auf die FAI-Regularien in den folgenden Punkten beziehen: Das Spiel in Verruf bringen, Spielmanipulation und Wetten/Glücksspiel. Eine erste Anhörung des Disziplinarkommittees findet am 3. August statt, bis dahin wird man wohl mindestens abwarten müssen, welche weiteren Folgen sich hier ergeben.

Update im Fall Athlone

Eine Woche ist es nun her, dass die FAI bekannt gegeben hat, dass gegen Athlone Town ermittelt wird. Was ist seitdem passiert? Ein Versuch eines kurzen Überblicks ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
3. Mai: Die FAI gibt bekannt, aufgrund eines von der UEFA erhaltenen Berichts gegen Athlone Town zu ermitteln. Es geht um Wetten in Verbindung mit der 1:3 Niederlage gegen Longford Town am 29. April. Auch die irische Polizei wurde eingeschaltet.
Athlone Town äußert sich in einer ersten Stellungnahme schockiert über die Vorwürfe und verspricht volle Kooperation.

4. Mai: Verschiedene irische Medien zitieren aus dem UEFA-Bericht. Die UEFA schreibt von klaren und überwältigenden Beweisen, dass das Spiel gegen Longford mit dem Ziel, Wettgewinne zu erzielen, beeinflusst wurde. Die ungewöhnlichen Quotenverläufe auf asiatischen Märkten betreffen die Anzahl der Tore in der ersten Halbzeit, die Anzahl der Tore insgesamt und die Tordifferenz. Es ist von Wetteinsätzen in Höhe von 400000€ die Rede. Drei Athlone-Spieler, die allesamt kurz vor der Saison nach dem Einstieg eines namentlich nicht genannten Investors zum Verein gekommen sind, sind bereits vorher mehrfach an auffälligen Spielen beteiligt gewesen, bei zweien der Spieler waren es sogar je 17 auffällige Partien.

5. Mai: Die FAI untersucht nun nicht nur das Ligaspiel gegen Longford, sondern noch zwei weitere Spiele. Konkret benannt wurden diese Spiele zunächst nicht, es soll sich aber um die Ligapartie gegen UCD (8. April, 1:4) und die Ligapokal-Partie gegen Longford (4. April, 3:4) handeln.
Die Irish Sun berichtet, dass Athlones Sportdirektor, der mit den Investoren an Bord gekommen ist, vorher mit zwei anderen Vereinen über ein Investment gesprochen hat, aber bei beiden abgeblitzt ist. Die beiden anderen Vereine waren Bohemians und Cobh Ramblers.
Auf dem Platz gewinnt Athlone Town mit 2:1 gegen Cobh Ramblers. Zwei der drei oben genannten Spieler standen dabei auf dem Platz.

7. Mai: Athlone Town veröffentlicht eine weitere Stellungnahme. Darin wird erneut die volle Kooperation versprochen und darüber hinaus gefordert, dass die irische Polizei, Europol, Interpol und die UEFA parallele Ermittlungen aufnehmen sollen.
Einer der drei oben genannten Spieler (Athlones Torwart) gibt ein Zeitungsinterview, in dem er alle Vorwürfe bestreitet und sagt, er sei einfach kein guter Torwart, sonst wäre er bei Real Madrid.

8./9. Mai: Befragungen von Spielern, Trainern und Vereinspersonal durch die FAI. Dabei verlangt die FAI auch die Herausgabe von Kontoauszügen und Telefon-Verbindungsdaten.
Ein lokales Konsortium bietet an, den Verein zu übernehmen, unter der Voraussetzung, dass die aktuelle Vereinsführung abtritt.

Fortsetzung folgt…

FAI ermittelt gegen Athlone Town

Die FAI hat heute bekannt gegeben, dass sie auf der Basis eines von der UEFA erhaltenen Berichts Ermittlungen gegen Athlone Town eingeleitet hat. In dem Bericht geht es offenbar um ungewöhnliche Bewegungen in internationalen Wettmärkten im Zusammenhang mit der Begegnung gegen Longford Town am letzten Wochenende (Longford gewann 3:1). Eine Kopie des Berichts wurde auch an die Garda Siochana (die irische Polizei) geschickt. Ab der nächsten Woche sollen Spieler, Trainer und Vereinsoffizielle befragt werden. Sieht alles momentan nicht sehr gut aus für Athlone.

Alle Vereine erhalten Lizenzen für die Saison 2017

Alle Vereine der Premier und First Division haben ihre Lizenzen für die kommende Saison erhalten. Die zwölf Vereine der Premier Division sowie die Vereine Waterford FC und Longford Town haben eine Premier Division-Lizenz erhalten, die anderen sechs Vereine der First Division eine First Division-Lizenz. Das bedeutet nun natürlich nicht, dass Waterford und Longford jetzt in die Premier Division versetzt werden, sondern nur, dass sie die höheren Anforderungen der Premier Division erfüllen.

Als Wackelkandidaten für die Lizenzvergabe hätte ich Wexford FC und Athlone Town eingeschätzt, Wexford wegen der gerade erst erfolgten Neuaufstellung, Athlone wegen der Probleme aus der vorigen Saison (ausstehende Zahlungen an Spieler etc.), bei denen zumindest öffentlich nicht so recht bekannt ist, in welchem Umfang die ausgeräumt sind. Offenbar hat es aber bei beiden Vereinen dazu gereicht, die FAI zufrieden zu stellen.

Cork bekommt ein Fussball-Exzellenzzentrum

Die Planungen und Vorbereitungen liefen mindestens seit dem letzten Jahr, und nun wird ab dem nächsten Jahr gebaut: Die FAI, Cork County und FORAS (letztere ist die Eigentümergesellschaft von Cork City FC) haben heute offiziell den Projektstart für ein „Centre of Excellence“ im Nordosten von Cork bekannt gegeben. Cork City FC wird die Anlage, wenn sie fertig ist, als Trainingszentrum nutzen und daher voraussichtlich der Hauptnutzer der Anlage sein, die aber generell dem Fussball in der Region als Trainings- und Leistungszentrum zur Verfügung stehen soll. Auch eine mögliche Nutzung als Trainingsbasis für Teilnehmer der EM 2020, bei der vier Spiele in Dublin ausgetragen werden, ist angedacht.

Ich denke, ein solches Trainingszentrum ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, wenn man den Fussball in Irland im Hinblick auf die Zukunft stärken und weiterentwickeln will. Für Cork City FC löst es langfristig das Problem, dass die Pacht für die Flächen, auf denen die bisherigen Trainingsanlagen sind, nicht ewig weiterlaufen wird und der Eigentümer der Flächen dort meines Wissens mittelfristig Wohnungen bauen will.

Änderungen zur Saison 2017 sollen mehr Spielraum im Spielplan schaffen

Die FAI hat heute bekannt gegeben, dass es einige Änderungen zur Saison 2017 geben wird, unter Anderem um zu vermeiden, dass gegen Ende der Saison durch Nachholspiele und Partien in den europäischen Wettbewerben der Spielplan für einige Vereine extrem eng wird. Das ist wohl eine direkte Konsequenz aus der gerade zu Ende gegangenen Saison, in der insbesondere Dundalk gegen Ende praktisch alle drei Tage ein Spiel hatte. Andere Vereine hatten in dem Zusammenhang ebenfalls moniert, dass Spielansetzungen an Montags- und Dienstagsterminen sich negativ auf die Zuschauerzahlen und damit auf die Einnahmen auswirken. Dies versucht man also im nächsten Jahr zu entzerren, indem folgende Maßnahmen umgesetzt werden sollen:

  • Der erste Spieltag wird eine Woche früher stattfinden als bislang üblich, also nun am letzten Wochenende im Februar anstatt am ersten Wochenende im März.
  • Das „Mid Season Break“ wird um eine Woche verkürzt.
  • Im FAI-Cup gibt es erst ab dem Viertelfinale Replays.

Es stehen dann also effektiv zwei weitere Wochenenden für Spieltage zur Verfügung, und durch den Verzicht auf Replays in den ersten Pokalrunden müssen weniger Partien irgendwo dazwischen geschoben werden. Ich denke, das ist ein Schritt in die richtige Richtung, und natürlich freut es mich auch, dass die Winterpause eine Woche kürzer wird.

Athlone Town für nicht angetretene Partie bestraft

Die FAI hat heute bekannt gegeben, wie die Strafe für Athlone Town wegen der nicht angetretenen Partie am letzten Freitag ausfällt:

  1. Die Partie wird mit 3:0 für Waterford United gewertet
  2. Für die nächste Begegnung der beiden Teams am 20. Spieltag wird das Heimrecht zugunsten von Waterford United getauscht. Der Tausch des Heimrechts entschädigt Waterford für die entgangenen Zuschauereinnahmen der ausgefallenen Partie.
  3. Athlone Town wird mit einer Geldstrafe von €1000 belegt, die sich auf €5000 erhöht, falls das Team in diesem Monat ein weiteres Mal nicht antritt.

Unter der Woche hat außerdem Marco Chindea, bislang bester Torschütze von Athlone Town in dieser Saison, per Twitter bekannt gegeben, dass er den Verein verlässt. Bleibt abzuwarten, was da in den nächsten Wochen noch alles kommt…

 

Erste Auswirkungen der Europa-League-Qualifikation

Bis zum Start der Europa-League-Qualifikation ist es zwar noch etwas hin, aber als erste Auswirkung fand bereits heute ein vorgezogenes Ligaspiel statt, das eigentlich für den 01.07. angesetzt war: St. Patrick’s Athletic besiegte Finn Harps heute klar mit 4:0.

Eigentlich ist es erstaunlich, dass, was die Ansetzungen angeht, jedes Jahr wieder das Gleiche passiert: Die FAI müsste eigentlich schon vor der Saison wissen, wer in der Quali antreten muss und wann die Spiele stattfinden. Trotzdem werden Ligaspiele mit den betreffenden Mannschaften auf die Freitage nach den Europa-League-Donnerstagen gelegt und müssen dann später verlegt werden. Warum nicht gleich beispielsweise auf den Sonntag legen? Andere Ligen bekommen das doch auch hin…

Gesamt-Preisgeld in der Liga steigt um 160000 €

Die FAI hat heute bekannt gegeben, dass der Preisgeldtopf der League of Ireland in der in wenigen Tagen startenden Saison um 160000€ größer sein wird als im Vorjahr. Das ist ein Anstieg von rund 50% und ist natürlich gut für die Vereine.

Laut Artikel des Irish Independent und einem Interview mit Ligadirektor Fran Gavin in den heutigen RTE-Abendnachrichten kommt das Geld zumindest zum Teil aus dem im Dezember abgeschlossenen Vertrag über Streaming-Rechte im Ausland. Damit ist nun wohl auch klar, ob und wie die FAI die Einnahmen aus dem Vertrag an die Vereine weitergibt.

Wie der Verteilungsschlüssel aussieht, habe ich bislang allerdings nicht herausfinden können.